Dienstag, 28. Mai 2013

Lanz zahlt (noch) nicht

Es wird spannend. Wir erinnern uns: Ich hatte der Fernsehproduktionsfirma von Markus Lanz ("M hoch 2" in Hamburg) das Originalvideomaterial unseres Fußballdokumentarfilmes "Inter Spezial" von 1990 überlassen. Hajo Baumgärtner hatte sich darum gekümmert und das Videomaterial an die Firma von Lanz übermittelt. Ein Filmausschnitt daraus wurden am 27. März 2013 in der Talkshow mit Lothar Matthäus gezeigt. Jetzt verzögert sich die vereinbarte Bezahlung für die Bilder des jungen Loddar. Bis heute, dem 29. Mai 2013, kam das Geld noch nicht!

Jemand anderes will meine Lizenzgebühren kassieren.

Angeblich habe sich jemand telefonisch in der Redaktion von Lanz gemeldet und Geld für mein Filmmaterial beansprucht, teilte mir Hajo Baumgärtner mit. Das wäre schon sehr dreist. Ich habe vorsichtshalber extra nochmals eine zweite Bestätigung geschickt, dass ich der Rechteinhaber bin. Warten wir mal ab, wie lange es dauert, bis Markus Lanz seine Rechnung begleicht.



Edgar Burkhardt am 09.02.1990 bei der Drehbesprechung zu einer Aufnahme mit Lothar Matthäus auf dem Set in einem Café in Carimate mit Anne Baumgärtner, Ton-Meisterin und Ehefrau von Kameramann Hajo Baumgärtner. Foto: Bross-Burkhardt

Wieso eigentlich Firma Lanz und nicht ZDF?

Dabei fällt auf, dass die öffentlich-rechtlichen Sender immer mehr Sendungen, die sie eigentlich in ihren eigenen Studios selbst machen sollten, an sogenannte Produktionsfirmen ihrer Präsentatoren vergeben. Irgendwie hat das was von Gemauschel. Denn die Sender wollen nicht einmal mitteilen, wieviel sie für solche Machenschaften ausgeben. 

Siehe auch FAZ vom 23.05.2013: 

ZDF & Co. Fernsehanstalten verschweigen Spitzengehälter 

"Unfassbar: Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten finanzieren sich mit Zwangsgebühren. Und trotzdem verraten sie nicht, was ihre Moderatoren verdienen." (Quelle Frankfurter Allgemeine Zeitung)


Die öffentlich-rechtlichen Sender sind aufgrund ihrer Marktstellung so mächtig, dass die kreativ Schaffenden, die freien Autoren, Filmemacher, Kameraleute und so weiter es kaum wagen dürfen, die Selbstherrlichkeit der Herrschaften zu kritisieren, wenn sie überhaupt einmal wieder einen Beitrag im Fernsehen unterbringen wollen.

Montag, 27. Mai 2013

Die Zeit im Widerspruch zur Auslandspresse

Harmloses Beispiel politischer Meinungsmache?

Am 27.05.2013 schreibt die British Broadcast Corporation (BBC):
"Merkel cools EU-China trade war talk - German Chancellor moves to cool EU-China trade dispute" Der Link zur BBC-Meldung
Übersetzt bedeutet das sinngemäß, dass Angela Merkel versuche, einen Handelskrieg zwischen EU- und China abzuwenden.

Meinung 

Wir sind erfreut, über diese gute Nachricht des Kollegen der BBC. Was macht "Die Zeit" aus dem selben Sachverhalt. Sie vorverurteilt schon in der Überschrift, was die Bundeskanzlerin tut:
"Merkes gefährlicher Alleingang
Im Solarstreit sucht die deutsche Kanzlerin die Nähe Chinas. Damit schwächt sie ganz bewusst die europäischen Partner." Der Zeit-Link

Bewertung

Schon in der Überschrift stehen zwei Verurteilungen.
1. "gefährlich"
2. "Alleingang"
Beides sind Behauptungen, die eine Meinung wiedergeben, die an jener Stelle im Text nicht stimmt, weil sie nicht stimmen kann. Weder ist es ein Alleingang, noch ist er gefährlicher als nichts zu tun. Wirft die Zeit der Kanzlerin nicht sonst eher "Nichtstun" vor? Es wäre zu prüfen, ob das, was die Kanzlerin tut, in der Zeit generell entweder sinngemäß als Nichtstun oder ein gefährlicher Alleingang bezeichnet wird.

Hier wird sie also noch so dargestellt, als hätten sich alle anderen (im Sinne die Mehrheit könne sich nicht irren) von ihr abgewandt. Die Berichterstattung in der BBC ist anders.

Der ernst gemeinte und somit neutrale Journalismus bringt in der Überschrift nur Fakten, nicht aber eine Bewertung. Das wäre die eigentlich unmaßgebliche Meinung des Journalisten, der sich selbst zurückhalten muss. Wenn er seine Aufgabe ehrlich versieht, würde er niemals ein solches Urteil in den Bericht hinein verkünden. "Die Zeit" ist aber, wie sich anhand viele Beispiele, empirisch nachweisen lässt, längst von den Grundregeln des seriösen Journalismus abgeirrt. Vielmehr stellt sie ihre politischen Freunde gut dar und ihre Gegner schlecht. Dies kann man auch anahnd der Verwendung und Gestaltung der Fotos nachweisen. Doch kann ich hier aufgrund der REchte an den Fotos diese nicht bloß stellen.

Die Redaktuere der Zeit vermischen in ihren Artikeln Bericht mit Meinung, und Meinung mit Abqualifikation. Dies ist durchwegs erkennbar, wenn man darauf achtet. Denn die Vorgehensweise ist so intensiv, dass sie System haben muss. Der Beweggrund kann nur sein, systematisch politische Meinungsmache zu betreiben. Was sonst?

Gegen wen sich die politische Meinungsmache richtet, kann man an folgenden Diffamierungsmethoden erkennen:

1. Verurteilung oder Verunglimpfung im Titel des Artikels
2. Abqualifikation, Ironie und Häme im Text
3. Zitate voll bissigen Schimpfs, um den Inhalt des Artikels zu unterstützen
4. Meinungsmache
5. Unausgewogenheit, Weglassen von anderswertigen Aspekten
6. Vermischen von Fakten und Kommentar
7. Konnotation

 

Kommentar

Gerade von der Zeit erwarten wir Qualität. Man muss die deutsche Kanzlerin oder ihr politisches Lager nicht lieben, um nun die Manipulationsmethoden der Zeit herauszulesen und abzulehnen. Jeder Mensch, der sich informieren und bilden will, sollte die Artikel in der Zeit künftig mit scharfem Blick ansehen. Die Redakteure sollten recherchieren und informieren, aber nicht manipulieren!

Auch gegen eine ungeliebte Kanzlerin und gerade in einem Wahljehr gebietet der Journalismus Fairness!

Insbesondere Konnotationen dürfen im seriösen Journalismus nur äußerst sparsam vorkommen. Wo sie spöttisch sind, zeigt sich die Meinung des Schreibers. Wo sie auftreten, kann der Leser erkennen, dass man ihn manipulieren will. Wo abwertende Konnotationen verwendet werden, sollte der Leser sich abwenden. "Ich rate jedem, sich über das Thema Konnotion genau zu informieren. Ich will darauf gelegentlich eingehen." (Edgar Burkhardt)

Samstag, 25. Mai 2013

Politiker müssen sich professioneller präsentieren

Mit unserem Medientraining bieten wir Politikern eine „Schutzimpfung gegen neue Medien-Erreger oder Aufreger“, erklärt Edgar Burkhardt


Als Regisseur und Trainer bereitete er seit Mitte der 1980er Jahre Politiker für den Auftritt im Fernsehstudio oder vor Film- oder Videokamera vor. Diskret, zuverlässig, im Dienste der unmissverständlichen Verständigung in der Demokratie. Unter denen, die sich ihm anvertrauten, waren viele Politiker von Rang und Namen, Landes- und Bundesminister, Ministerpräsidenten, ein späterer Bundeskanzler und ein späterer Bundespräsident. Manche begleitete er aus der Position des Kandidaten, des Herausforderers in die des Amtsinhabers.
Regiebesprechung kurz vor der Live-Sendung. Edgar Burkhardt (Bildmitte oben) als Regisseur 1982 beim Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart bei rechts im Bild Herbert Gruhl *), einer der wichtigsten ökologischen Vordenker Deutschlands, der Gründer der "Grünen", dessen Buch "Ein Planet wird geplündert" zum Anstoß des Umdenkens wurde. (Foto: Eppler - mit freundlicher Genehmigung)

 

Es ist die Pflicht der Politiker, alles zu tun, um von den Bürgern richtig wahrgenommen zu werden. 

Deshalb müssen sie lernen, professionell mit den Medien, mit den Kamerateams umzugehen und den Aufritt vor Mikrofon und Objektiv zu beherrschen.

Politiker müssen heute Perfektion vor den Kameras anstreben. Sonst kommt ihre Arbeit nicht mehr richtig an.


Wenn die Meinung eines Großteils der Wähler von den Medien geprägt wird, müssten die Medien höchst verantwortlich mit ihren Informationen umgehen, so wie Chemiker im Labor mit ihren Präparaten. Falsche Worte in der Politik können ebenso explosiv wirken.

Wenige Jahre nur ist es her, da galt Sorgfalt auch in den Fernsehanstalten als Selbstverständlichkeit. Mit Politikern ging man fair um. Neutralität war oberstes Prinzip. Konnotationen in Text und Bild waren streng untersagt. Auf keinen Fall durfte ein auch nur minimal falscher Eindruck vermittelt werden.

Es lässt sich einfach nachweisen, dass die Medien heute keine ehrenhaften Grundsätze pflegen und dass sie zudem schlampen, Erkenntnisse verzerren und den Wähler falsch informieren, wenn dies nur der Quotensteigerung dienlich ist.
Spaßmacher und Empörungsprofiteure betätigen sich als Meinungsmacher um des Aufsehens Willen. Komiker haben Konjunktur. Die Lage ist ernster, als ihnen klar ist. Jemanden nachzuäffen ist Klaumauk auf einfachste Art, entstammt aus unreifen Gehirnen, die zur Verantwortung (noch) nicht fähig sind. Auch ihr Wirken kann für gesellschaftlichen Sprengstoff sorgen.

Doch es ist verlockend einfach, mit einer Fernsehkamera einen Politiker negativ darzustellen. Das lässt sich innerhalb kurzer Zeit mehrfach wiederholen. Mehrere Medien springen auf die selbe Masche an. Neu ist, dass Social Media einen gewaltigen Multiplikator ansetzt, auf dessen schwerwiegenden Neben- oder Hauptwirkungen kaum jemand vorbereitet ist.

Dieses Empörungsgetriebe gefällt sich sogar, mit nichtigen und unbewiesenen Behauptungen die Gemüter zu erhitzen, etwa einen sogenannten Aufschrei zu produzieren, der das Potenzial politischer Rufschädigung birgt und in der Folge die Gefahr beispielloser Massenphänomene birgt.

Daher bieten wir Abhilfe durch Vertrauensaufbau mit unserem Medientraining für Politiker. Das nehmen wir sehr ernst und dafür setze ich mich persönlich ein. 



*) Herbert Gruhl ist zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Er hat ganz wichtige und ernsthafte Impulse in Europa gesetzt. Ich empfehle, ihn mehr zu würdigen. Für den Anfang dient ein Blick in Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Gruhl

Dienstag, 21. Mai 2013

Joschka spannt Prinz Charles zu PR für Rewe ein

Kluger Schachzug oder Eigentor für die Beteiligten? 
Oder nur ein nettes Treffen wichtiger Leute im Sinne nachhaltiger Wichtigkeit?

Mit vorläufig geringem Medieninteresse laufen in Langenburg im Kreis Schwäbisch Hall die Vorbereitungen zu einem Kongress am 27. Mai 2013 mit dem Hauptitel „Langenburg Forum“. Die wesentlichen Akteure sind Joschka Fischer, ehemaliger Vorsitzender der Grünen, der Vorstand des von ihm beratenen Konzerns REWE, Alain Caparros, sowie Philipp von Hohenlohe, Großgrundbesitzer und Hausherr von Schloss Langenburg.

Joschka Fischer, bitte mal recht freundlich! (Foto: www.langenburg-forum.de)
Als medienträchtiges Zugpferd gewannen sie Prinz Charles, der mit Philipp v. Hohenlohe verwandt ist. Dazu kommen handverlesene Gäste, alles erfolgreich um Wichtigkeit und Prominenz bemühte Zeitgenossen, und ein Sternekoch, um sie zu bewirten. Eine illustre, aber geschlossene Gesellschaft!


Prince Charles, Gentleman und Biolandwirt (Foto: www.langenburg-forum.de)

Der einzige Teilnehmer, der tatsächlich – und schon seit Jahrzehnten – wirklich das hehre Anliegen nachhaltiger und biologischer Landwirtschaft verfolgt, ist Prinz Charles. Darf man ihn vor einen REWE-Unilever-etc-PR-Karren spannen? Lässt er sich so vorführen?

Das Programm des Langenburg Forums 2013 steht im Internet (langenburg-forum.de). Mehr Einzelheiten kann man aus adelshofberichterstatterisch geblümten Ankündigungslobtexten in der Lokalpresse (swp.de) erfahren. Demnach geht es bei dem Prinz-Charles-REWE-Unilever-Joschka-Fischer-Forum irgendwie um Nachhaltigkeit („Sustainability“) und um regionale Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte. Nichts Neues also! Wer bezahlt diesen Jahrmarkt der Eitelkeiten? Es zwingt sich der Verdacht auf, Fischers PR-Agentur hätte für REWE und Unilever und ein paar weniger bekannte Nutznießer ein PR-Spektakel konzipiert, dessen Mangel an inhaltlicher Relevanz durch monarchische Prominenz des Prinzen von Wales kompensiert werden soll.

 

Wird die Veranstaltung ihrem Thema gerecht? 

Wie kann ein Forum über Nachhaltigkeit der Landwirtschaft dienen? Wie kann eine regionale Landwirtschaft eine Großstadtbevölkerung erreichen? Indem sie, die es der Teilnehmer Bühler ja erfolgreich praktiziert, die Regionalität verlässt.Die Erzeuger sollen doch immer neue und somit weiter entfernte Märkte suchen.

Regionale Nachhaltigkeit scheint in Deutschland nur in kleinem Rahmen oder aber mit importiertem Tierfutter möglich


Vor allem scheint kaum jemand der Wähler mitzubekommen, dass die Landwirte hierzulande immer größere Teil ihrer Äcker mit Power-Mais für die Biogasanlagen bepflanzen. Die rot-grüne Bundesregierung verankerte seinerzeit gesetzlich exorbitant hohe Stromeinspeiseprämien für den Strom aus Biogas. So lohnt sich der Maisanbau für Biogas für die Landwirte viel mehr, als die Felder mit Pflanzen anzubauen, um Bevölkerung (regional oder auch nicht) zu ernähren. Das Futter für die regional gemästeten Schweine und Kühe wird indessen importiert; etwa aus Serbien oder sogar der dritten Welt.

Die Biolandwirtschaft in Deutschland tut sich indessen sehr schwer – Forum hin oder her. Gerade in der Region Hohenlohe, wo die Biolandwirtschaft ursprünglich herstammt, wird sie von Landwirten, die Biogasanlagen betreiben, und dazu chemie-intensiv und flächendeckend Mais anbauen, immer weiter verdrängt.



Freitag, 10. Mai 2013

Der gesuchte Ausschnitt: Loddar und Sylvia, seine Jugendliebe

Die Halbwertszeit beim ZDF beträgt nur wenige Wochen. Die Talkshow vom 26.03.2013 ist nicht mehr in der Mediathek zu finden. Aufgrund von vielen Anfragen bringen wir hier noch einmal Burkhardts Beitrags-Clip: 

Einer der seltenen Einblicke in das Privatleben von Lothar Matthäus


Mit seiner ersten Frau Sylvia, seiner Jugendliebe, lebte er 1990 bei Mailand. Er spielte damals (wie Jürgen Klinsmann und Andreas Brehme) für Inter Mailand, trainierte aber auch für die Fußball-WM 1990.

Dieser Video-Ausschnitt stammt aus meinem Dokumentarfilm "Inter Spezial", in dem ich 1990 als einziger die Fußballstars Lothar Matthäus – aber auch Jürgen Klinsmann und Andreas Brehme – mit meinem Kamerateam privat begleiten durfte.  
Das ZDF zeigte diesen Ausschnitt am 26.03.2013 bei Markus Lanz und überraschte den als Gast eingeladenen Lothar Matthäus, der sich über die Aufnahmen sehr gerührt zeigte. 

Rechte am Film: Edgar Burkhardt 
Sprecher: Peter Schurr 
Drehbuch, Text und Regie: Edgar Burkhardt 
Kamera: Hajo Baumgärtner 
Schnitt: Jochen Schmitt